Krebsnachsorge

So unterstützt man den Heilungsprozess

Auch nach erfolgreich abgeschlossener Therapie ist der Weg der Heilung oft nicht beendet.
Hier setzt die Krebsnachsorge an, eine essenzielle Phase im Heilungsprozess, die sicherstellt, dass der Patient nicht nur körperlich, sondern auch emotional und sozial unterstützt wird.

Die 4 Hauptziele der Krebsnachsorge

Die Krebsnachsorge ist eine systematische Weiterbetreuung von Krebspatienten nach Abschluss ihrer Akuttherapie.
Sie hat das primäre Ziel, Rückfälle oder neue Tumorerkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Darüber hinaus fokussiert sie sich darauf, den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten zu verbessern, Spätfolgen der Erkrankung oder Therapie zu minimieren und die Lebensqualität zu maximieren.

1. Wie erkenne ich Rückfälle frühzeitig?

Die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen sind integraler Bestandteil dieser Früherkennung.
Diese Untersuchungen beinhalten in der Regel eine Mischung aus:

  • körperlichen Check-ups
  • Bluttests
  • bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT
  • sowie gegebenenfalls weiteren spezifischen Tests, die auf den jeweiligen Krebstyp abgestimmt sind
mrt erklärung

Begriffserklärung MRT

Die Abkürzung MRT steht für Magnetresonanztomographie und beschreibt ein bildgebendes Verfahren aus der medizinischen Diagnostik.
Durch den Einsatz von starken Magnetfeldern und Radiowellen können so detaillierte Aufnahmen von Organen und Geweben erstellt werden. Kennzeichnende Vorteile des MRTs sind der hohe Detailgrad bei Weichteilgeweben und die Verwendung von nicht ionisierender Strahlung, welche keine Gewebeveränderungen verursachen kann.

Ein Rückfall oder das Wiederauftreten des Krebses kann in verschiedenen Formen geschehen.
Es könnte ein erneutes Auftreten des ursprünglichen Tumors am gleichen Ort sein oder das Wachstum von Krebszellen an einem neuen Ort im Körper.

Unabhängig von der Art des Rückfalls ist es von größter Bedeutung, diesen so früh wie möglich zu erkennen. Ein frühzeitig erkannter Krebs ist oft in einem weniger fortgeschrittenen Stadium und daher in der Regel besser behandelbar.
Durch die Früherkennung können Therapien schneller eingeleitet und individuell angepasst werden, was nicht nur die Überlebenschancen des Patienten erhöht, sondern auch die Lebensqualität in vielen Fällen verbessert.

Die Rezidivtherapie, die bei einem erkannten Rückfall angewendet wird, kann je nach Situation eine Kombination aus Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder anderen spezialisierten Behandlungen sein.
Die regelmäßige Überwachung und die Früherkennung von Rückfällen geben den Patienten auch ein zusätzliches Sicherheitsgefühl und können dazu beitragen, die psychologische Belastung, die mit der Angst vor einem Rückfall einhergeht, zu verringern.
Es ist also nicht nur für die physische Gesundheit, sondern auch für das emotionale Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung.

2. Inwiefern erleichtert die Nachsorge die Behandlung von Spätfolgen?

Krebstherapien sind oft intensiv und können beträchtliche Auswirkungen auf den Körper haben.
Während viele der Nebenwirkungen kurzfristig und während der Therapie selbst auftreten, gibt es auch Spätfolgen, die erst Monate oder sogar Jahre nach Abschluss der Behandlung sichtbar werden. Diese langfristigen Nebenwirkungen können sowohl physisch als auch psychisch sein und die Lebensqualität des Patienten erheblich beeinträchtigen.

Ein häufiges Missverständnis ist, dass wenn einmal die Krebstherapie abgeschlossen ist, der Patient “geheilt” ist und keine weiteren gesundheitlichen Probleme im Zusammenhang mit der Krankheit oder der Behandlung haben wird.
In Wirklichkeit können jedoch bestimmte Therapieformen Spätfolgen haben, die erst Jahre nach der eigentlichen Behandlung auftreten. Diese langfristigen Auswirkungen können von leicht und vorübergehend bis schwer und dauerhaft reichen.

nachsorge hilft gegen spätfolgen

Regelmäßige Arztbesuche sind entscheidend, um mögliche Rückfälle früh zu erkennen.

Zu den potenziellen Spätfolgen gehören Herzkreislauf-Probleme, die insbesondere nach bestimmten Chemotherapien
auftreten können. Patienten, die mit diesen Therapieformen behandelt wurden, können ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle oder andere kardiovaskuläre Erkrankungen haben. Dies kann auf die toxischen Effekte einiger Chemotherapeutika auf das Herzgewebe zurückzuführen sein.

Ein weiteres Beispiel sind Hormonstörungen nach Bestrahlungen, insbesondere wenn die Bestrahlung Regionen betrifft, die wichtige hormonproduzierende Drüsen wie die Schilddrüse oder die Gonaden umfassen.

Mögliche Symptome solcher Störungen sind:

  • Müdigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Fruchtbarkeitsprobleme

Neben physischen Spätfolgen können Krebstherapien auch psychische und emotionale Auswirkungen haben.
Einige Patienten berichten von „chemischem Nebel“, einem Zustand verminderter kognitiver Fähigkeiten nach Chemotherapie. Andere können Angstzustände, Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen als Reaktion auf ihre Krebserfahrung entwickeln.

Es ist wichtig, dass Krebspatienten regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchführen, um diese Spätfolgen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Das multidisziplinäre Team, das aus Onkologen, Kardiologen, Endokrinologen und anderen Spezialisten bestehen kann, spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwachung, Erkennung und Bewältigung dieser langfristigen Nebenwirkungen, um sicherzustellen, dass die Patienten eine hohe Lebensqualität aufrechterhalten können.

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3. Wie gehe ich mit der emotionalen Belastung um?

umgang emotionale belastung

Eine Krebserkrankung stellt für Betroffene nicht nur eine körperliche, sondern auch eine immense psychische Herausforderung dar. Die Diagnose selbst kann bereits ein Schock sein, der tiefgreifende Ängste, Unsicherheiten und viele andere emotionale Reaktionen auslöst. Die Behandlungswege, ob Chirurgie, Chemotherapie, Strahlentherapie oder andere Therapieformen, bringen zusätzliche Belastungen mit sich, die sich nicht nur auf den physischen, sondern auch auf den psychischen Zustand des Patienten auswirken können.

Über den rein medizinischen Aspekt hinaus, benötigen viele Krebspatienten daher eine umfassende psychosoziale Unterstützung, um mit den vielfältigen emotionalen und mentalen Herausforderungen umzugehen, die eine solche Diagnose mit sich bringt. Einige Patienten erleben tiefe Depressionen, Ängste vor dem Behandlungsausgang, Sorgen über die Zukunft, das eigene Überleben oder die Auswirkungen der Erkrankung auf Familie und Beruf. Darüber hinaus können sich auch das Selbstbild und das Selbstwertgefühl verändern, insbesondere wenn die Krankheit oder ihre Behandlung sichtbare Spuren hinterlässt oder zu dauerhaften Veränderungen des Körpers führt.

Hier kommen Psychoonkologen und -therapeuten ins Spiel. Diese Fachleute sind speziell darin geschult, Krebspatienten und deren Familien während und nach der Krebstherapie zu unterstützen.
Sie bieten eine Reihe von Dienstleistungen an, darunter Einzelgespräche, Gruppentherapien und familienorientierte Sitzungen.

Ihr Hauptziel ist es, Patienten dabei zu helfen, ihre Emotionen zu verarbeiten, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und eine gewisse Normalität in ihr Leben zurückzubringen.
Des Weiteren kann die Teilnahme an Selbsthilfegruppen für viele Patienten hilfreich sein, da sie die Gelegenheit bieten, Erfahrungen mit anderen zu teilen, die ähnliche Herausforderungen durchgemacht haben oder gerade durchmachen. Es kann tröstlich sein zu wissen, dass man nicht alleine ist und dass andere Menschen ähnliche Gefühle und Ängste haben.

4. Wie passe ich meinen Lebensstil am besten an?

Die Diagnose einer Krebserkrankung kann oft zu einer tiefgreifenden Reflexion über den eigenen Lebensstil führen.
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass bestimmte Lebensstilfaktoren nicht nur das Risiko einer Krebserkrankung beeinflussen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls nach erfolgreicher Behandlung. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Patienten über mögliche Anpassungen ihres Lebensstils zu informieren und sie in diesem Prozess zu unterstützen, um sowohl das Rückfallrisiko zu minimieren als auch ihre allgemeine Lebensqualität zu steigern.

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